Schweinegrippe-Impfstoff doch gefährlich? Kinder erkranken an Narkolepsie

Von Cornelia Scherpe
4. April 2012

Der Impfstoff gegen die Schweinegrippe stand schon mehrfach in der Kritik. Nun hat eine Studie aus Finnland ihre aktuellen Ergebnisse veröffentlicht und schürt damit die Diskussionen wieder an. Die Forscher haben entdeckt, dass es bei ihnen vermehrt Kinder gibt, die unter Narkolepsie leiden. Die Zahl derer, die an dieser schweren Schlafstörung leiden, ist seit der Vergabe des Impfstoffes deutlich gestiegen. Ist das nur eine zufällige Korrelation? Die finnischen Wissenschaftler verneinen das. Sie sind davon überzeugt, dass Pandemrix eine wesentliche Rolle spielt.

In Finnland gibt es ein nationales Register für jeden Menschen mit Krankheiten und darauf konnten die Wissenschaftler zurückgreifen. Es zeigte sich dabei deutlich, dass genau unter jenen Kindern, die mit Pandemrix versorgt worden waren, die Narkolepsie häufiger als je zuvor auftrat. Bei Erwachsenen stellte man dagegen keinen Zusammenhang fest und auch andere Impfstoffe wirkten sich nicht auf die Kinder aus.

Während es in den Jahren zwischen 2002 und 2009 jedes Jahr statistisch gesehen zu 0,31 Fällen pro 100.000 Heranwachsenden kam, stieg diese Zahl nach dem Kampf gegen die Schweinegrippe 2010 direkt auf 5,3 Fälle pro 100.000 Heranwachsenden. Von den exakt 54 Kindern, die nun neu an Narkolepsie litten, hatten 50 zuvor den Impfstoff gegen die Schweinegrippe erhalten. Pandemrix ist demnach für die Forscher zumindest mitverantwortlich an der steigenden Zahl der erkrankten Kinder.