Schweinegrippe: Virusvariante, die zum Tod führt, befällt Flimmerhärchen in der Lunge

Von Laura Busch
30. November 2010

Bisher hatten nur wenige Infektionen mit dem H1N1-Virus - besser bekannt als Schweinegrippe-Virus - einen tödlichen Verlauf. Dennoch kam es immer wieder auch zu Todesfällen.

Ein Team von Wissenschaftlern an der Phillips Universität Marburg sowie am Imperial College in London konnten jetzt belegen, warum das Virus in einigen Fällen Atemwegsbeschwerden auslöste, die dann zum Tode führten. Eine besondere Rolle spielt hierbei eine Variante des Virus, bei dem bei einem Protein mit dem Namen Hämagglutinin eine Aminosäure vertauscht war. Konkret ist hierbei die Position D222G betroffen.

Durch die Veränderung werden besonders solche Zellen angesetckt, die über Flimmerhärchen verfügen und darüber hinaus eine Rezeptorvariante haben. Dies ist besonders in der Lungen und den Bronchien der Fall. "Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der verbesserten Bindung an diesen Rezeptor und der vermehrten Infektion bewimperter Zellen", erläuterte das Team um Mikhail Matrosovich und Hans-Dieter Klenk aus Marburg.