Schweizer entscheiden sich in Volksabstimmung für weniger Zuwanderung - EU zeigt sich enttäuscht

Von Ingo Krüger
10. Februar 2014

In einer Volksabstimmung hat sich die Schweizer Bevölkerung für eine Beschränkung der Einwanderung entschieden. 50,3 Prozent der Wähler stimmten für die Initiative "Gegen Masseneinwanderung" der rechtskonservativen und EU-feindlichen Schweizerischen Volkspartei (SVP). Demnach sollen künftig jährliche Höchstzahlen und Kontingente für die Zuwanderung von Ausländern gelten. Die Vorlage muss innerhalb von drei Jahren umgesetzt werden.

Gemischte Meinungen gegenüber hohem Ausländeranteil

Betroffen werden vor allem EU-Bürger sein, die den Großteil der Zuwanderer in die Schweiz stellen. Seit zehn Jahren dürfen sie dank eines Freizügigkeitsabkommens in das Nicht-EU-Land ziehen, wenn sie dort einen Arbeitsplatz vorweisen können. 70 Prozent der rund 80.000 Zuwanderer in den vergangenen fünf Jahren stammten aus der EU. Der Ausländeranteil in der Alpenrepublik liegt bei gut 25 Prozent und ist damit nahezu dreimal so hoch wie in Deutschland.

Die SVP als Initiatorin der Vorlage hatte den Zuzug von Ausländern als Ursache für viele Probleme in der Schweiz benannt, darunter Arbeitslosigkeit und Lohndumping. Gegen den Vorschlag hatten sich die Schweizer Regierung, die örtliche Wirtschaft und alle anderen Parteien ausgesprochen. Ihrer Meinung nach schadet der Beschluss dem Land, da die exportorientierte Industrie nun Nachteile befürchten muss. Die Zuwanderung von Fachkräften aus der EU gilt als entscheidender Faktor für den Wirtschaftsboom in der Schweiz.