Schwerelosigkeit ist ungesund - Astronauten riskieren die Gesundheit von Hirn und Augen

Von Cornelia Scherpe
15. März 2012

Jeder hat sich wohl schon einmal gefragt, wie das Bewegen in der Schwerelosigkeit sich anfühlt. Beantworten können das nur wenige; in erster Linie Astronauten, die sich darin regelmäßig aufhalten.

Doch das ungewohnte und wohl auch aufregende Gefühl hat durchaus Nebenwirkungen. Bekannt waren bisher nur Knochenschwund und Muskelabbau, doch es gibt noch mehr, wie eine Studie nun zum ersten Mal belegt. Der Aufenthalt in diesem Zustand kann sich negativ auf das Hirn auswirken und auch den Augen schaden. Untersucht wurden 27 Astronauten der ISS. Auf dieser Internationalen Raumstation hatte jeder im Schnitt 108 Tage verbracht und musste diese in Schwerelosigkeit leben.

Das veränderte den Innendruck im Schädel. Das Hirnwasser, in dem unser Gehirn schwimmt, zeigte bei jedem Dritten einen zu hohen Druck. Das kann nicht nur zu Kopfschmerzen führen, sondern auch Schäden an Nerven hervorrufen. Am Ehesten ist dabei der Sehnerv betroffen. So zeigte sich bei jedem siebten Astronauten eine ungesunde Wölbung des Sehnerv und eine Abflachung des Augapfels war bei jedem Fünften zu entdecken. In Sehtests schnitten diese Probanden auch schlechter ab. Die NASA will sich um dieses Problem kümmern. Eventuell könnten die Erkenntnisse dazu führen, dass in Zukunft nur noch kürzere Aufenthalte in der Schwerelosigkeit erlaubt sind.