Schwimmen im See - gefährliche Keime baden mit

Von Dörte Rösler
25. Juli 2014

Schwimmen in natürlichen Gewässern hat einen besonderen Reiz. Doch wo das Wasser nicht kontrolliert und desinfiziert wird, drohen auch gesundheitliche Gefahren. Wir erklären, welche Erreger mit abtauchen und wie Badende sich schützen können.

Fiese Badezusätze: Darmkeime, Pilze und Toxine

Die häufigsten Keime in Seen stammen aus fäkalen Verunreinigungen. Neben intestinalen Enterokokokken, die über Hautwunden in den Körper gelangen, stellen Erreger wie Escherichia coli ein Risiko dar. Der Darmkeim findet sich vor allem in Ufernähe, wo Enten ihren Kot absondern. Und das Wasser erwärmt sich am Rand schneller, so dass die Bakterien sich rasant vermehren können. Schon ein unfreiwilliges Verschlucken beim Planschen oder Tauchen reicht, um Magenbeschwerden oder Durchfall zu bekommen.

Tummeln sich zwischen den lästigen Kolibakterien zusätzlich EHEC-Bakterien im Wasser, können die Folgen noch drastischer ausfallen. Die Keime produzieren Giftstoffe, die neben wässrigen Durchfällen auch Gefäße in den Nieren schädigen und die Blutgerinnung stören. Bis zu fünf Prozent der Kinder, die am hämolytisch-urämischem Syndrom erkranken, bezahlen den Badespaß mit dem Tod.

Häufiger Grund für Badeverbote in Seen sind außerdem Blaualgen. Sie bestehen aus Cyanobakterien, die mehr als 200 gefährliche Toxine bilden können. Wer versehentlich einen Schluck von der Algenbrühe zu sich nimmt, muss mit Übelkeit, Durchfall und allergischen Reaktionen rechnen.

Wasservögel meiden

Enten und Gänse verunreinigen das Wasser nicht nur mit Fäkalbakterien - mit ihrem Kot sondern sie auch Parasiten wie Saugwürmer ab. Bei sommerlichen Temperaturen bohren sich die Larven der Saugwürmer in die Haut von Badenden. Dort sterben sie zwar bald ab, bescheren dem Betroffenen jedoch eine stark juckende Badedermatitis mit Bläschen und Papeln.

Als Barriere gegen den lästigen Parasit können Naturliebhaber ihre Haut mit wasserfester Sonnencreme schützen. Nach dem Bad sollten sie möglichst rasch duschen und die Haut mit dem Handtuch kräftig abrubbeln.