Schwitzen kann zur Krankheit werden: Hyperhidrose muss behandelt werden

Von Cornelia Scherpe
1. Juli 2013

Im Sommer schwitzt jeder Mensch. Der Körper nutzt den Schweiß, damit die Körpertemperatur korrigiert werden kann. Bei Menschen mit einer krankhaften Neigung zum Schwitzen hat der Körper jedoch die Kontrolle über die Schweißproduktion verloren. Auch bei kühlen Temperaturen und ohne körperliche Betätigung wird viel Schweiß hergestellt. Diese Krankheit nennt man Hyperhidrose und allein in den Industriestaaten sind rund 13 Millionen daran erkrankt.

Der Schweiß bricht bei den Betroffenen überall auf der Haut aus, jedoch vor allen Dingen in den Achseln, sowie an Händen und Füßen. Um das Leiden behandeln zu können, muss der Arzt zunächst wissen, um welche Form der Hyperhidrose es sich handelt. Zum einen kann das Schwitzen "nur" ein Symptom einer anderen Grunderkrankung sein. Ist dem so, gilt es dieses Grundleiden zu behandeln. Oft handelt es sich dabei um eine Stoffwechselerkrankung oder aber um Fettleibigkeit.

Zum anderen gibt es die "lokalisierte Hyperhidrose" und hier ist tatsächlich das Schwitzen selbst die Krankheit. Das Leiden kann dann mit Medikamenten behandelt werden. Benutzt werden dafür Anticholinergika, die als Langzeittherapie benutzt werden. Eine andere Methode setzt auf Strom. Bei der "Iontophorese" wird ein pulsierender Gleichstrom eingesetzt, der nach den Sitzungen dazu führen soll, dass weniger Schweiß produziert wird.

Eine von Patienten häufig genutzte Therapie besteht in der Verwendung von Antitranspirantien. Dabei handelt es sich um Sprays oder Salben, die auf die betroffene Körperpartie aufgetragen werden und dort die kleinen Schweißdrüsen verstopfen. Allerdings kann diese Methode schwierig werden, je größer das Areal ist, das zum übermäßigen Schwitzen neigt. Die radikalste Methode besteht in einer OP, bei der Schweißdrüsen operativ entfernt werden.