Seekrank an Land? Tatsächlich kann eine Landschaft voller Schnee vergleichbare Beschwerden auslösen

Von Cornelia Scherpe
29. Januar 2014

Von einer "Skikrankheit" haben die meisten vermutlich noch nie etwas gehört, doch mit dem Stichwort "seekrank" können sie etwas anfangen. Das Konzept ist in beiden Fällen aber vergleichbar.

Die Täuschung des Gehirns

Wer bei einer Reise zu Wasser immer wieder seekrank wird, der hat mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen. Oft wird dem Betreffenden auch schwindelig und er erlebt kleinere Sinnestäuschungen.

Die Beschwerden treten auf, da das Gehirn zur gleichen Zeit verschiedene Informationen erhält, die sich scheinbar widersprechen. Es glaubt, dass der Körper sich im selben Moment bewegt und doch still steht. Dieser Widerspruch kann nicht verarbeitet werden und der Körper reagiert entsprechend. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang von "Kinetosen", was man als "Bewegungskrankheiten" übersetzen kann.

Der bekannteste Vertreter dieser Bewegungskrankheiten ist nach der Seekrankheit die Reisekrankheit bei Busfahrten. Auch im Auto wird manchen schlecht und seit es die Möglichkeit gibt, ins 3D-Kino zu gehen, haben manche auch dort diese Beschwerden.

Das Auftauchen der "Skikrankheit"

Weniger bekannt und auch erst seit 1995 zum ersten Mal von einem Arzt festgehalten ist die Skikrankheit als Teil der Kinetosen. Hier erlebt der Betroffene die Beschwerden dann, wenn er sich auf den Skiern in einer Schneelandschaft bewegt.

Es stellt sich dabei fast immer die Sinnestäuschung ein, dass der umliegende Schnee plötzlich in Bewegung ist, obwohl er in Wahrheit ruhig auf dem Boden liegt. Dann beginnt der Schwindel und die Übelkeit.

Am häufigsten treten die Beschwerden dann auf, wenn der Himmel so verhangen ist, dass der Schnee und der Horizont fast dieselbe Farbe haben. Während man sich beim Fahren auf den Skiern lebhaft bewegt, scheint alles um einen herum komplett still zu stehen.

Das Gehirn ist dann am schnellsten überfordert. Wie viele Menschen wirklich die Skikrankheit haben, ist bisher nicht bekannt, da es noch keine Statistik dazu gibt.