Selbstheilender Kunststoff schließt Löcher von selbst

Von Ingo Krüger
13. Mai 2014

Löcher können in einer Windschutzscheibe großen Schaden anrichten. Unter Umständen muss die komplette Scheibe ausgetauscht werden. Dies kann teuer werden. US-Forscher haben jetzt einen Kunststoff entwickelt, bei dem genau dies nicht passieren kann. Das Material ist in der Lage, Lücken und Löcher selbstständig zu verschließen.

Chemikalien benötigen 20 Minuten um Loch von 3,5 Zentimetern zu verschließen

Der neuartige Kunststoff verfügt über zwei Kanäle. Bei einem Schaden, etwa durch einen Steinschlag, treten zwei unterschiedliche Chemikalien aus, die in den beschädigten Bereich fließen. Wenn sie sich vermischen, härten sie zu einem festen Polymer-Gel aus, das schrittweise das Loch verschließt.

Für eine schadhafte Stelle mit einem Durchmesser von 3,5 Zentimetern benötigt das Gel 20 Minuten, um sie wieder zu verschließen. Nach drei Stunden ist auch die mechanische Funktion des Materials wieder hergestellt.

Material könnte auch in Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommen

Die Wissenschaftler haben sich bei ihrer Erfindung von biologischen Zirkulationssystemen, wie etwa dem menschlichen Blutkreislauf, inspirieren lassen. Sie haben innerhalb des Kunststoffs eine Art Gefäßsystem kreiert. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von winzigen Kapillaren, die Chemikalien beinhalten.

Das Material könnte sowohl bei der Reparatur von Smartphones und Fensterscheiben als auch bei Instandsetzungsarbeiten in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommen. Belastungsbrüche ließen sich so vermeiden. Wartungs- und Reparaturkosten würden sinken.