Selbstkompression der Brust macht Mammographie weniger schmerzhaft

Frauen, die die Platten am Röntgengerät selber einstellen, klagen laut Studie seltener über Schmerzen

Von Cornelia Scherpe
5. März 2019

Viele Frauen, die bereits einmal zur Mammographie gegangen sind, berichten danach von Schmerzen bei der Untersuchung. Auslöser der Beschwerden ist jedoch nicht das eigentliche Röntgen, sondern die dafür notwendige Kompression. Die Brust muss je zwischen zwei Platten zusammengepresst werden, damit die Abbildung des inneren Gewebes erfolgen kann. Für die empfindlichen Brüste kann das vergleichsweise starke Schmerzen bedeuten.

In einer aktuellen Studie haben Forscher aus Frankreich untersucht, ob die Selbstkompression eine Alternative zum bisherigen Verfahren darstellen könnte. Dafür werden die Platten nicht mehr von medizinischen Mitarbeitenden fixiert, sondern die Patientinnen selbst dürfen die Platten einstellen. Die Studie wollte vor allem die Frage klären, ob die Röntgenbilder trotzdem deutlich und aussagekräftig bleiben.

Selbstkompression ohne Nachteile

Insgesamt erklärten sich 549 Frauen dazu bereit, vier Untersuchungen mitzumachen. Es wurde die linke und die rechte Brustseite und das auf zwei Ebenen untersucht. Die Patientinnen wurden vorab in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen unterzogen sich der Standardmethode und ihre Brust wurde von Personal komprimiert. Die anderen Frauen erhielten eine genaue Anleitung, wie sie die Platten bedienen können und sollten die Brust dann mittels Selbstkompression auf die Mammographie vorbereiten.

Das Ergebnis: Die Qualität der Röntgenbilder war in beiden Gruppen vergleichbar. Die Mitarbeit der Patientinnen wirkte sich nicht negativ auf die Diagnosegrundlage der Ärzte aus. Viel interessanter war jedoch die Beobachtung, dass die Gruppe der Selbstkompression die Platten keineswegs sanfter einstellte als es das Personal getan hätte. Im Schnitt waren die Druckwerte sogar etwas höher als in der Vergleichsgruppe. Dennoch gaben die Frauen bei der Selbstkompression an, weniger Schmerzen (2 von 10 Punkten) zu verspüren als die übrigen (3 von 10 Punkten). Die Forscher sehen hier eine psychische Erklärung: Die Frauen fühlen sich bei der Selbstkompression besser, da sie mehr Selbstbestimmung bei der Untersuchung besitzen.