Selbstverstümmelung für Versicherungsbetrug - Brandenburger Zahnarzt streitet Vorwürfe ab

Von Melanie Ruch
10. April 2013

Ein Zahnarzt aus dem brandenburgischen Fichtenwalde soll sich im März des vergangenen Jahres selbst den Zeigefinger abgetrennt haben, um von seiner Versicherung rund 850.000 Euro zu kassieren. Jetzt steht der Mediziner wegen Versicherungsbetrug und Vortäuschung einer Straftat vor Gericht.

Der 43-Jährige hatte angegeben, im März von zwei unbekannten Männern in seiner Praxis überfallen worden zu sein. Die Täter hätten Geld und Gold gefordert, doch weil in der Praxis nichts zu holen war, hätten sie ihm mit einer Gartenschere den Finger abgeschnitten und seien geflüchtet, wie der Arzt angab. Bei eingehenden Ermittlungen, bei denen weder die Täter noch der Finger oder die Tatwaffe gefunden werden konnten, stieß die Kripo auf einige Widersprüche.

Nun gehen die Beamten davon aus, dass sich der Zahnarzt selbst verstümmelt hat, um so die Versicherungssumme zu kassieren. Als Motiv für die Tat wird eine finanzielle Notlage vermutet. Der Mediziner beharrt allerdings weiterhin auf seiner Darstellung der Tat und beteuert, kein Motiv für einen Versicherungsbetrug zu haben.