Sex für alle Ewigkeit: Verblüffender Fund in der Grube Messel

Von Nicole Freialdenhoven
25. Juni 2012

Bei Forschungen in der Grube Messel bei Darmstadt stießen Paläontologen nun auf versteinerte Schildkröten, die wohl beim Sex das Zeitliche gesegnet hatten: Die insgesamt neun Schildkrötenpaare waren in eindeutiger Pose konserviert wurden, manche Männchen hatten sogar noch ihren Schwanz unter die Schale des Weibchens gebogen.

Eine Theorie für diese kuriose Stellung haben die Forscher jedoch auch: Vermutlich seien die Schildkröten bei der Paarung im Wasser abgesunken und in tieferen giftigeren Wasserschichten schnell verstorben. Für Schildkröten ist es außerdem nichts besonders, nach der Paarung noch lange bewegungslos in der Paarungsstellung zu verharren.

Bislang waren Forscher davon ausgegangen, dass der Vulkansee der Grube Messel, einer der wichtigsten Fundstellen für prähistorische Fossilien in Europa, nur periodisch durch giftige Algenblüten und vulkanische Gase so vergiftet wurde, dass es zu einem Artensterben kam. Die neuen Funde weisen nun darauf hin, dass möglichweise nur die unteren Wasserschichten giftig waren, während die oberen Schichten von den Tieren als Trinkwasser genutzt wurden.