Sexualkunde in Kroatien wieder abgeschafft - Die katholische Kirche sperrt sich

Von Ingrid Neufeld
23. Mai 2013

In Kroatien wollte die Mitte-Links-Regierung Sexualkundeunterricht an den Schulen einführen. Doch die katholische Kirche sperrte sich. Deshalb musste die Regierung zurückrudern. Man wand sich heraus, dass die Eltern nicht mit einbezogen worden wären und dies bei Themen mit unterschiedlichen Haltungen besonders wichtig sei.

Der Grund für die Einführung war die Aufklärung über Sexualkrankheiten. Doch mehrere Gruppierungen protestierten dagegen, meist mit Unterstützung der katholischen Kirche.

Geplant war ein Sexualkundeunterricht für Kinder zwischen neun und achtzehn Jahren mit im Schnitt drei Schulstunden im Jahr. Inhalt sollten unter anderem die Empfängnisverhütung sein, da in Kroatien jedes Jahr ungefähr 2.000 Minderjährige schwanger werden. Jede Fünfte lässt abtreiben.

Doch die Gegner haben Angst, dass der Unterricht ausartet und Themen wie Homosexualität, Pornografie und Promiskuität in den Vordergrund rücken. Die katholische Kirche hat Angst, dass so die Jugend verdorben wird.