Sexualstraftäter in Florida werden in eine eigene, abgelegene Wohnsiedlung verbannt

Von Melanie Ruch
6. März 2014

Im Jahr 1997 führte Florida als erster US-Bundesstaat ein öffentliches Register für Sexualstraftäter ein. Im Internet ist diese Liste für jedermann einsehbar und beinhaltet neben den vollen Namen der verurteilten Sexualstraftäter auch deren Taten, deren Adressen und ein Foto von ihnen.

Keine Resozialisierung aufgrund Ausschluss aus der Gesellschaft

Das Register führt allerdings dazu, dass die ehemaligen Häftlinge nach ihrer Entlassung gänzlich von der Gesellschaft ausgeschlossen werden und eine Wiedereingliederung damit unmöglich ist.

Weil in Florida niemand einen Sexualstraftäter als Mieter oder gar als Nachbar haben möchte, vor allem nicht wissentlich, waren die die meisten ehemaligen Häftlinge nach ihrer Entlassung bis vor ein paar Jahren noch dazu verdammt, den Rest ihres Lebens auf der Straße in Angst zu leben.

Isoliertes Leben der ehemaligen Häftlinge

Im Jahr 2009 jedoch gründete die christliche Hilfsorganisation "Matthew 25: Ministries" die sogenannte "Miracle Village". Dabei handelt es sich um eine ehemalige Wohnsiedlung für Saisonarbeiter in den abgelegenen Sümpfen Floridas, die zu einer hübschen Siedlung für Sexualstraftäter umfunktioniert wurde.

Derzeit leben in der Siedlung knapp 120 Ex-Häftlinge, fernab von der übrigen Gesellschaft. Gezwungen wird keiner dort zu leben, doch den verurteilten Sexualverbrechern bleibt in der Regel keine andere Möglichkeit. Auch wenn die Siedlung die Ex-Häftlinge vor einem Leben auf der Straße bewahrt, so hindert sie sie auch daran sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern, warnen Kritiker.