Sexuelle Freizügigkeit führte zu Missbräuchen an Nordkirche in Ahrensburg

Von Melanie Ruch
4. Juni 2013

Die Fälle sexuellen Missbrauchs an der ehemaligen Evangelisch-Lutherischen Kirche im norddeutschen Ahrensburg, die im Jahr 2010 bekannt wurden, wurden nun in einem ersten Zwischenbericht der unabhängigen Kommission, die die Fälle untersucht, offiziell bestätigt.

In dem Bericht heißt es, dass einige Seelsorger der Kirche unter dem Deckmantel der fortschrittlichen Sexualität, welche die Kirche stets predigte, sexuelle Beziehungen zu Jugendlichen unterhalten haben. Die sexuelle Freizügigkeit, die dort in der Jugendarbeit gelehrt wurde, habe den Grundstein für die Missbrauchstaten gelegt, heißt es.

In dem Bericht stellt die Kommission gleichzeitig auch einige klare Forderungen an die heutige Nordkirche. Demnach fehle nach wie vor ein konsequent offener Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Jugendarbeit und der Seelsorge. Zudem mangele es an klaren kirchenrechtlichen Regelungen, die den sexuellen Kontakt zwischen Seelsorgern und Jugendlichen verbieten. Und es bestehe ein reger Diskussionsbedarf hinsichtlich der Schweigepflicht der Seelsorger, heißt es.