Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen immer wichtiger

Von Ingo Krüger
14. Juni 2012

Seit dem Untergang der "Costa Concordia" fährt die Angst auf Kreuzfahrtschiffen immer mit. Galten Rettungswesten und -boote in den vergangenen Jahren eher als originelle Fotomotive, legen seit der Havarie des Luxusdampfers mehr Passagiere Wert auf die Sicherheit an Bord als früher. Die Urlauber seien mittlerweile sehr aufmerksam bei der Sache, erklärte die Sprecherin einer großen deutschen Reederei.

Trotz aller Befürchtungen vor einem Unfall auf hoher See zählen Kreuzfahrtschiffe immer noch zu den sichersten Verkehrsmitteln. So starben nach Angaben des Deutschen Reiseverbandes (DRV) zwischen 2005 und 2010 lediglich 16 Menschen an Bord eines Luxusliners, obwohl rund 100 Millionen Personen als Kreuzfahrtpassagiere Urlaub machten.

Künftig wollen die Reedereien noch besser für Notfallsituationen gerüstet sein. So soll es an Bord mehr Rettungswesten als Passagiere geben und die Ausbildung der Besatzung verbessert werden. Eine Vorschrift soll zudem den Zugang zur Brücke für Passagiere beschränken. Unternehmen wollen die Suche nach geeigneteren Materialien für den Schiffsbau intensivieren.

Doch im Zweifelsfall helfen nur solche Regelungen, die die Besatzung auch kennt. Daher wird an deutschen Seemannsschulen bereits seit mehr als zehn Jahren "Bridgeteambuilding" unterrichtet. Dies soll verhindern, dass eine einzige Person an Bord ein Schiff in die Katastrophe führen kann.

Die Maßnahmen zeigen bereits Wirkung. So gab der deutsche Marktführer Aida Cruises bekannt, dass es im ersten Quartal 2012 bei den Passagierzahlen einen Anstieg um elf Prozent gegeben habe. Selbst die "Costa"-Reederei, zu der das Unglücksschiff gehörte, freut sich wieder über mehr Gäste als noch im Vorjahr.