Silvesterböller verursachen Knalltraumata: Jedes Jahr zahlreiche bleibende Hörschäden

Von Nicole Freialdenhoven
2. Januar 2014

Auch in dieser Silvesternacht wurde landesweit wieder fleißig geböllert - zum Leidwesen der Krankenhäusern, in deren HNO-Abteilungen zum Jahreswechsel regelmäßig Hochbetrieb herrscht: Laute Böller sorgen immer wieder für schwere Knalltraumata, die im schlimmsten Fall lebenslange Hörschäden hinterlassen. Ärzte weisen darauf hin, dass ein Böller bis zu 150 Dezibel erreichen kann und damit lauter als ein startendes Flugzeug oder ein Presslufthammer ist.

Unser Ohr ist schutzlos gegen den Knall

Besonders problematisch ist dabei, dass sich der Körper nicht gegen den Knall schützen kann. Zuckt ein greller Blitz, schließen Menschen reflexartig die Augen, doch gegen den plötzlichen Knall kann sich das Ohr nicht schützen.

Schädigung des Innenohres

Durch das Knalltrauma werden empfindliche Haarzellen im Innenohr geschädigt, während von außen keine Schäden sichtbar sind. Betroffene klagen meist über Ohrgeräusche oder verminderte Hörkraft. Manchmal kommt es auch zu einer Überempfindlichkeit gegenüber lauten Geräuschen oder einem Gefühl, alles verzerrt zu hören.

Wie Knalltraumata behandelt werden

Ein Knalltrauma wird im Krankenhaus ähnlich wie ein Hörsturz behandelt: Zunächst erhält der Betroffene eine Infusion, die die Durchblutung fördert und den Stoffwechsel im geschädigten Innenohr stabilisiert. Anschließend erfolgt eine medikamentöse Behandlung.

Dauerhafte Folgeschäden möglich

Eine Heilung kann jedoch nicht immer garantiert werden: Schon so mancher trug dauerhafte Hörschäden oder Tinnitus davon. Ärzte empfehlen daher, an Silvester nur mit schützenden Öhrstöpseln auf die Straße zu gehen.