Sind Hormone nach der Menopause doch sinnvoll? Das Herz scheint zu profitieren

Von Cornelia Scherpe
20. November 2012

Immer wieder stehen Frauen vor der Frage, ob sie sich nach der Menopause für eine Hormontherapie entscheiden sollen. Eine Studie aus dem Jahre 1992 hatte sich bereits mit der Hormon-Ersatztherapie beschäftigt und sich dabei vor allen Dingen auf die Herzgesundheit konzentriert.

In der Studie aus Dänemark wurden 1.006 Frauen betreut, die erst seit kurzer Zeit in der Menopause waren. 502 von ihnen erhielten eine Therapie mit Hormonen, wobei 407 Kombi-Präparate nahmen und die übrigen nur ein Hormon. Die restlichen 504 Frauen dienten als Kontrollgruppe und wurden nicht mit den Medikamenten behandelt.

2002 entschied man sich, die Studie abzubrechen, da eine andere Studie, die WHI-Studie (Women´s Health Initiative-Studie) die Schlagzeile vermeldete, dass Frauen unter den Hormonen öfter Herzprobleme bekommen und mehr Krebsfälle auftreten. Doch die damaligen Ergebnisse haben sich nicht gehalten, denn die abgebrochene dänische Studie zeigt weitere zehn Jahre später, wie es den Frauen auch nach dem Abbruch der Hormone weiter ergangen ist.

Demnach schaden die Hormone dem Herzen nicht nur überhaupt nicht, das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Das Herz der Frauen wird vor der KHK, der koronaren Herzkrankheit, geschützt. Es waren 16 Frauen in der damaligen Hormongruppe durch ein Herzleiden zu Tode gekommen, doch in der Kontrollgruppe waren es mit 33 Frauen mehr als doppelt so viele.

Auch das erhöhte Krebsrisiko der WHI-Studie wurde von der dänischen Studie eher noch widerlegt. 36 der Frauen mit Hormontherapie bekamen Krebs (in zehn Fällen Brustkrebs), doch in der Kontrollgruppe waren es mit 39 Fällen (davon 17 mal Brustkrebs) sogar drei mehr.