Sind Kinder, die oft erkältet sind, später besser vor Allergien geschützt?

Von Thorsten Hoborn
10. Dezember 2009

Die gängige "Hygiene-Hypothese" besagte bisher, dass Kinder, die frühzeitig mit einer Vielzahl von Keimen in Kontakt kommen, später einen besseren Schutz vor Infektionskrankheiten und Allergien haben. Kinder in Kindergärten werden dort täglich mit einem Arsenal an Keimen fremder Kinder konfrontiert. Das härtet den Körper ab und schützt für später.

Wissenschaftler der niederländischen Erasmus-Universität in Rotterdam widerlegten diese These nun. Für ihre Untersuchung hatten sie Kinder von fünf bis acht Jahren untersucht und bestätigten, dass Fünfjährige, die sich in einer Kita oft erkälteten, später seltener an Asthma erkrankten.

Jedoch fanden sie ebenfalls heraus, dass mit wachsendem Alter der Kinder der Allergieschutz wieder sank. Mit acht Jahren besaßen Kita-Kinder schließlich wieder das gleiche Erkrankungsrisiko für Asthma, wie Kinder, die nie eine Tagesstätte besucht hatten.