Sinnvoller Leistungssport: Wissenschaftler nutzen neue Untersuchungsmöglichkeiten

Von Cornelia Scherpe
8. Juli 2014

Bei Hobbysportlern zählt in erster Linie das gute Gefühl einer allgemeinen Fitness. Bei Leistungssportlern sieht das anders aus. Sie trainieren nach einem festen Trainingsplan der idealerweise durch und durch auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Damit Trainer von Berufssportlern einen sinnvollen Plan erstellen können, setzt man auf Untersuchsmethoden der Medizin. Bestimmt werden dabei nicht nur Blutdruck und Herzfrequenz, sondern auch Kalorienverbrauch und der Laktatwert.

Dabei profitieren die Sportler immer mehr von den voranschreitenden Möglichkeiten. Wissenschaftler arbeiten aktuell an einer Verbesserung der Trainingsempfehlungen.

Erholungskraft immer vorab mit einrechnen

Viele Sportler orientieren sich noch immer zu stark am Laktatwert. Laktat ist ein Stoffwechselprodukt, das dann entsteht, wenn nicht genügend Sauerstoff eingeatmet wird, um den akuten Energiebedarf der Muskeln zu decken. Man spricht auch von der "anaerobe Schwelle".

Doch dieser Wert reicht nicht, sagt die moderne Wissenschaft. Er trifft nämlich keine Aussage über die Erholungskraft des Körpers und die muss bei einem sinnvollen Training vorab eingerechnet werden.

Die Creatin-Kinase als neuer Marker für Erschöpfung

Deutsche Forscher wollen daher nun die individuelle Erschöpfung in Zusammenhang mit der individuellen Erholung als Parameter mit erheben. Dafür muss man auf Hormone, Blutgase und diverse Marker achten. Auf der Suche nach neuen und besseren Untersuchungsmöglichkeiten für Sportler will man nun unter anderem auf den Wert der "Creatin-Kinase" setzen.

Dabei handelt es sich um ein Enzym, das der Körper dann in größeren Mengen bildet, wenn vermehrt Zellschäden auftreten. Dies passiert nicht nur bei medizinischen Problemen wie einer Herzschwäche, sondern auch wenn durch intensives Training die Muskeln überansprucht werden.

Ein hoher Wert der Creatin-Kinase zeigt dann, dass der Sportler seine aktuelle Grenze erreicht hat und eine Ruhephase folgen muss. Wie lange diese idealerweise andauert, kann man durch den sinkenden Enzymwert sehen.

Künftig möchte man nach mehr Parameter wie Cortisol, Billirubin oder auch IgA in die Berechnungen mit aufnehmen. Trainiert werden soll dann nach dem Ampelprinzip, bei dem rot für "Pause", gelb für "Level halten" und grün für "weitere Reserven" steht.