Skibergsteigen liegt voll im Trend

Immer mehr Menschen verzichten auf den Lift und laufen den Berg selbst hoch

Von Frank Hertel
7. Februar 2011

Die Menschen werden immer gesundheitsbewusster, deswegen investieren sie auch in der Wirtschaftskrise in Sportartikel, sagt Werner Haizmann vom Verband des Deutschen Sportfachhandels (VDS). 2010 ist der Umsatz mit Winter- und Outdoor-Artikeln um 20 Prozent gestiegen. Die gesamte Branche hat letztes Jahr um 3,5 Prozent zugelegt. Sie machte 7,5 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland.

An diesem Sonntag eröffnet die Sportartikelfachmesse ispo in München für vier Tage ihre Pforten. Da kann man die neuesten Modelle und die neuesten Trends der Sportwelt aus der Nähe sehen.

Sporttrend Skibergsteigen: Hochlaufen des Berges

Einer der größten Trends der letzten Jahre ist das Skibergsteigen geworden. Vor allem junge Leute verzichten auf den Skilift und laufen den Berg selbst hoch. Das tun sie meistens in den Abendstunden, um dann in den Skihütten die Bergwelt zu genießen, sagt Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein (DAV). Die Zahl der jährlichen Skitourengeher lag im Jahr 2000 noch bei 200.000, jetzt ist sie schon bei 300.000. Tendenz stark steigend.

Die Tourengeher laufen meist neben der Piste den Berg hoch, was auch schon zu Konflikten mit den Liftbetreibern geführt hat. In Brauneck und im Spitzingseegebiet ist das Skibergsteigen neben der Piste mittlerweile verboten. Aber der Trend wird sich fortsetzen, so Bucher.

Für das Skibergsteigen braucht man spezielle Skier

Für die Skitourenausrüster sind goldene Zeiten angebrochen. Heiko Klein vom größten deutschen Fachhändlerverbund Intersport spricht von zweistelligen Wachstumszahlen. Skibergsteiger brauchen spezielle Skier. Sie ähneln Langlaufskiern und haben auch eine lose Bindung, die bei der Abfahrt fixiert werden kann. Außerdem brauchen viele Skitourengeher Schafsfelle, um einen besseren Halt beim Aufstieg zu haben. Früher war das Skibergsteigen nur etwas für hartgesottene Naturliebhaber, sagt Bucher. Und davon gab es lange nicht so viele wie heute.