Sklaverei-Fall in London: Polizei vermutet Sektenkult

Von Dörte Rösler
25. November 2013

Die drei in London jahrzehntelang festgehaltenen Frauen lebten zunächst freiwillig bei ihren Peinigern. Die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass die Beteiligten anfangs in einer sektenähnlichen Kommune zusammenlebten. Im späteren Verlauf machten die Tatverdächtigen die Frauen mit körperlicher und seelischer Gewalt zu ihren Sklavinnen.

Wann die Kommune zur Gefangenschaft wurde, ist den Ermittlern noch unklar. Bei den Verdächtigen handelt es sich um Eheleute im Alter von 67 Jahren, die in der 1960er Jahren aus Tansania und Indien nach London gekommen waren. Bereits 1970 soll es eine erste Festnahme gegeben haben.

Ihre drei weiblichen Opfer sind 30, 57 und 69 Jahre alt. Die jüngste Frau ist vermutlich eine Tochter des Tatverdächtigen und der 57-jährigen Irin. Obwohl sie keine Schule besuchte, lernte sie in Gefangenschaft lesen und schreiben. Wie die beiden anderen Sklavinnen ist die junge Frau jedoch schwer traumatisiert.

Seit die Frauen am 25 Oktober aus der Gefangenschaft befreit wurden, werden sie psychologisch betreut. Ihr Peiniger, die zwischenzeitlich verhaftet waren, sind mittlerweile gegen Kaution wieder auf freiem Fuß.