Skurrile Einfälle: Russen umgehen Alkoholsperre

Von Katharina Cichosch
16. April 2012

Russen trinken gern einmal einen über den Durst - bevorzugt Wodka. Nur ein Klischee? Leider nicht ganz, wie aktuelle Zahlen belegen: Zwar liegt der Alkoholkonsum gemittelt nur knapp über dem Durchschnitt in anderen europäischen Ländern. Trotzdem sind die gesundheitlichen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums in Russland teils dramatisch. Präsident Medwedew hat dem Alkohol daher kurzerhand den Kampf angesagt - mit einem Gesetz, das den Alkoholkauf zu später Stunde verbietet. Zwischen elf Uhr abends und acht Uhr morgens gilt jetzt eine Sperre.

Dabei möchten sich viele den Alkohol nicht verbieten lassen - und schließen vorhandene Gesetzeslücken mit teils skurrilen Einfällen. Weil der Verkauf offiziell verboten ist, geben sie Wodkaflaschen und Co. einfach als Geschenk aus. Der Haken an der Sache: Um das Geschenk zu erhalten, muss der Kunde einen nahezu wertlosen Gegenstand für einen deutlich überhöhten Betrag erwerben - der Preis für den Alkohol ist somit gedeckt. Andere Unternehmen setzen auf den "Verleih" des begehrten Guts und deklarieren den Kaufpreis als Pfand, das der Kunde - bei Nichtbenutzung - ganz einfach wieder zurückerhalten kann.

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