Smartwatches könnten bei Vorhofflimmern warnen
Zuverlässigkeit bei der Erkennung von Vorhofflimmern war in Studie sehr gut
Immer mehr Menschen tragen eine Smartwatch, um im Alltag die eigene Fitness im Auge zu haben. Die Geräte zählen nicht nur die täglichen Schritte, sondern behalten auch Herzfrequenz und Blutdruck im Auge. Viele überwachen sogar die Qualität des Schlafes und geben gemeinsam mit einer passenden App einen guten Überblick zur Tagesform auf dem Smartphone.
Die Möglichkeiten der Technik macht man sich auch in der Medizin zu nutze, doch bislang hat man die für medizinische Laien gedachten Smartwatches noch nicht mit der Intensivmedizin verbunden. Das könnte sich ändern, denn eine aktuelle Studie zeigt, wie die intelligenten Uhren künftig jeden vor einem Vorhofflimmern warnen könnten.
Smartwatch in Studie so zuverlässig wie mobiles EKG-Gerät
Für die Untersuchung wertete man die Daten von 508 Menschen aus, die sich für das Experiment in zwei Gruppen aufteilen ließen.
- Eine Gruppe erhielt ein klassisches mobiles EKG, das Ärzte immer für Langzeituntersuchungen an Patienten vergeben. Es wird über einen vereinbarten Zeitraum am Körper getragen, später zum Arzt zurückgebracht und ausgewertet.
- Die zweite Gruppe trug stattdessen eine Smartwatch.
Alle Teilnehmenden waren bereits älter, im Schnitt 76,4 Jahre. Bei 237 von ihnen war ein Vorhofflimmern bekannt. Bei diesen Patienten war das mobile EKG wie erwartet zuverlässig und die übrigen Gesunden wurden auch als gesund erkannt. Die Smartwatch stand diesem Ergebnis in nichts nach und erwies sich als ebenso zuverlässig. Sie erkannte Vorhofflimmer-Patienten zu 93,7 Prozent und bescheinigte Gesunden zu 98,2 Prozent ihre Gesundheit. Das sind Genauigkeitswerte, mit denen man in der Medizin hervorragend arbeiten könnte.
Für einen allgemeinen Einsatz sind jedoch noch weitere Studien nötig. Wichtig ist auch zu bedenken, dass nicht jede Software gleich gut sein wird. In der Studie arbeitete man mit einer Software-Firma aus Jena zusammen. Andere müssten zunächst überprüft werden.
Quelle
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/101642/Smartwatch-kann-Vorhofflimmern-zuverlaessig-erkennen Abgerufen am 16. April 2019