So dekantiert und degustiert man Wein richtig

Dekantieren und Degustieren eines guten Weines will gelernt sein

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
29. Februar 2012

Von der Flasche ins Glas und dann genießen? In Sachen Wein ist das für echt Kenner und Liebhaber nicht möglich, denn der Wein muss erst dekantiert werden. Doch wie wird dies richtig gemacht?

Rückstände vom Rest trennen

Gerade bei alten Weinen, die also lange reifen, setzen sich irgendwann Farbstoffe und Tannine ab und bilden Rückstände. Dieses Depot gilt es zu beseitigen bzw. nicht mit ins Glas zu gießen, denn es kann den Geschmack des Weins negativ beeinflussen.

Zunächst sollte die Flasche - sollte sie liegend gelagert sein - eine Nacht lang aufrecht hingestellt werden; anschließend wird der Wein halbschräg in eine Karaffe gegossen. Dies sollte in einem schwachen Licht geschehen, damit man das Depot sehen kann. Gelangen die ersten Depotteilchen in den Flaschenhals, setzt man die Flasche ab.

Beurteilung des Weines

Ist das Dekantieren erledigt, geht es ans Degustieren, also die Beurteilung des Geschmacks und Aussehens eines Weines. Ist dieser in ein Glas gegossen, kann man die Farbtiefe vor einem hellen Hintergrund prüfen. Je tiefer die Farbe, desto älter der Wein.

Als nächstes wird am Wein gerochen, dabei schwenkt man das Glas ein wenig. Diesen Vorgang sollte man ein paar Mal wiederholen, denn beim Einatmen wird nur der Geruch wahrgenommen, das Aroma erst beim Ausatmen.

Nun geht es ans Schmecken: dabei halten Weinkenner den Schluck Wein für längere Zeit im Mund, um alle Bereiche der Zunge damit zu benetzen. Durch Schlürfen werden die Aromastoffe intensiver wahrgenommen.

Guter Abgang

Zu guter Letzt spricht man vom Abgang eines Weines. Damit meint man die Zeit, nach der man das Aroma nicht mehr in der Nase hat, nachdem man den Wein geschluckt hat; als guten Abgang wird ein Zeitraum von acht Sekunden bezeichnet.