Sofortige Hilfe nach dem Herzinfarkt: Betablocker kann die Prognose verbessern

Von Cornelia Scherpe
8. Oktober 2013

Die Diagnose Herzinfarkt ist niemals erfreulich, die wie schlimm dieser Infarkt ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie schlecht die Prognose eines Betroffenen ist, wird unter anderem davon bestimmt, wie schnell ein Arzt sich um den Patienten kümmert.

Bereits seit einiger Zeit ist bekannt, dass durch die Vergabe von Betablockern im Krankenhaus der Verlauf sehr günstig beeinflusst werden kann. Doch eine aktuelle Studie zeigt, dass die Vergabe am besten sofort durch den Notarzt erfolgen sollte. Wird der Betablocker noch vor der Einlieferung ins Krankenhaus vergeben, hat der Patient eine noch bessere Prognose.

Genaue Zahlen dazu liefert eine spanische Studie. Insgesamt arbeitete man mit 270 Infarktpatienten, die sich in der Prähospitalphase befanden; sie waren also bereits unter Aufsicht des Notarztes, jedoch noch nicht im Hospital. Eine Hälfte erhielt zur Kontrolle nur ein Placebo und die übrigen den Betablocker "Metoprolol".

Im Krankenhaus angekommen, wurden alle Patienten mit den Standardverfahren versorgt. Es zeigte sich, dass durch die Vergabe des Medikaments noch im Krankenwagen der angeschwollene Herzmuskel vom im Schnitt 32 Gramm auf nur noch 25 Gramm schrumpfte. Auch die Auswurfrate des Herzens hatte sich durch Metoprolol verbessert: Im Schnitt konnte sie um 2,7 Prozent erhöht werden.

In der Placebogruppe war es wie erwartet zu keinen Veränderungen gekommen. Die Sterberate sank durch die sofortige Hilfe von 12,3 Prozent auf nur noch 7,1 Prozent. Da die Stichprobe allerdings recht klein war, ist der Aussagewert der Daten relativ gering. Es ist daher eine größere Studie geplant, um weitere Aussagen treffen zu können.