Soviel Hesse war selten: Die Schweiz gedenkt zum 50. Todesjahr dem Literaturnobelpreisträger

Von Nicole Freialdenhoven
13. April 2012

Die Schweiz gedenkt dem Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse, der vor 50 Jahren im Tessin starb und lange Zeit in der Hauptstadt Bern lebte. Das Kunstmuseum der Stadt bietet bis 12. August die Ausstellung "…die Grenzen überfliegen", die Hesses Talent als Maler von Federzeichnungen bis zu Aquarellen zeigt und lädt zu zwei Abendveranstaltungen ein. Den Auftakt bildet die szenische Lesung "Herzlich Verbunden" am 24. April, bei der Passagen des Briefwechsels zwischen Hesse und Thomas Mann gelesen werden, gefolgt von "Im Tessin scheint die Sonne inniger" am 24. April, bei der Hesse-Texte mit musikalischer Begleitung zu Gehör gebracht werden. Wer möchte, kann auch bei literarischen Rundgängen am 12. Mai und 30. Juni auf Hesses Spuren durch Bern wandeln.

Der gebürtige Schwabe starb 1962 im Ort Montagnola im Tessin, wo ihm ebenfalls ein Museum gewidmet ist. Hier findet am 29. und 30. September das große Hermann Hesse-Festival statt, an dem viele Schweizer Künstler teilnehmen werden. Wer sich selbst zum Dichter berufen fühlt, kann am 25. und 26. August an einem Kurs im literarischen Tagebuchschreiben teilnehmen.

Am 12. Mai und 30. Juni ist ein literarischer Spaziergang unter dem Motto "Hermann Hesse in Bern" geplant, unter anderem mit Bärbel Reetz, der Autorin von "Hesses Frauen". Der Künstler, der bis 1919 in Bern lebte, hat dort nicht nur seinen Roman "Rosshalde" geschrieben, sondern vor allem auch das Malen entdeckt. Das Kunstmuseum zeigt deshalb noch bis zum 12. August die Ausstellung "... die Grenzen überfliegen" mit zahlreichen Werken Hesses von den frühen Studien bis zu Federzeichnungen und den Landschaftsaquarellen, vor allem aus seiner Zeit im Tessin.

Noch mehr Hesse gibt es im Engadin: In Sils finden vom 14. Bis 17. Juni die Hesse Tage mit zahlreichen Vorträgen, Konzerten und einer Ausstellung statt.