Spanischer König und WWF-Ehrenpräsident steht nun wegen Elefantenjagd in der Kritik

Von Melanie Ruch
17. April 2012

Der spanische König Juan Carlos ist auch der Ehrenpräsident der Tierschutzorganisation "WWF" und sollte sich eigentlich für den Schutz bedrohter Tierarten einsetzen. Jetzt steht der 74-Jährige jedoch stark in der Kritik, weil er als leidenschaftlicher Jäger in seiner Freizeit Elefanten tötet.

Nach einem Sturz in seiner Jagdhütte im Okavango-Gebiet in Botswana am vergangenen Freitag wurde Juan Carlos mit einer gebrochenen Hüfte in das San José-Krankenhaus in Madrid eingeliefert und operiert. Durch den Zwischenfall erfuhr sein Land erstmals, dass der König in seiner Freizeit auf Elefantenjagd geht, was für heftige Kritik sorgte. Allerdings empören sich die Spanier weniger darüber, dass ihr König als Tierschützer Elefanten tötet, sondern vielmehr darüber, dass er in wirtschaftlich schweren Zeiten einem äußerst teuren Hobby nachgeht.

Während Spanien mit einer derzeitigen Arbeitslosenquote von 23% kurz vor der Rezession steht, gibt der König rund 44.000 Euro für die Reise nach Botswana und die Jagd auf Elefanten aus, so die Vorwürfe. Dies sei respektlos dem spanischen Arbeitervolk gegenüber, so Cayo Lara von der linken Oppositionspartei "Izquierda Unida". Andere fordern Juan Carlos solle sich zwischen seiner Verantwortung als König und einer Abdankung entscheiden, die ihm erlauben würde seinem fragwürdigen Hobby weiterhin nachzugehen.