Sperma und Hitze: Im Sommer ist die Qualität der Spermien schlechter

Von Cornelia Scherpe
9. August 2013

Im Hochsommer denken viele Menschen nur noch an Eis, an Schwimmen und relaxen. Die Arbeit fällt den meisten dagegen bei der Hitze schwerer. Die grauen Zellen scheinen bei tropischen Temperaturen im Büro einfach nicht so zu wollen und genau dies gilt nicht nur für die Hirnzellen, sondern auch für Sperma.

Die Spermien des Mannes sind bei großer Hitze zwar noch zeugungsfähig, doch ihre Qualität ist stark vermindert und das kann beim Kinderwunsch eines Paares zu mehreren Fehlversuchen führen. Die Wärmeempfindlichkeit der Spermien ist bereits allgemein bekannt, denn genau aus diesem Grund hat die Evolution den Hoden aus dem Bauchraum ausgelagert. Er befindet sich außerhalb des Körpers, da die normale Körpertemperatur bereits bei der Qualität des produzierten Spermas im Weg ist.

Wie stark die Qualität des Samens im Sommer genau nachlässt, hat eine aktuelle Studie ermittelt. In China sammelten Forscher ihre Daten, indem sie mit einer Samenbank zusammenarbeiteten. Man wählte ein Institut in der Provinz Zhejiang, da dort die Sommer besonders warm und die Wintermonate kühl sind. So hatte man eine ideale Ausgangslage. Analysiert wurden dann 13.600 abgegebene Spermaproben und entsprechend der Jahreszeit in Gruppen unterteilt.

Es stellte sich heraus, dass die Qualität des Samens im Winter am besten war. Hier fanden sich im Schnitt 81,4 Prozent defekte Spermien je Spender. Im Hochsommer kam man dagegen auf 83 Prozent. Auch das Volumen der Spenden war im Sommer geringer. Nur 2,3 Milliliter ergaben sich im Schnitt je Ejakulat. Im Frühjahr kam man dagegen auf drei Milliliter. Ein dritter Unterschied fiel bei der Dichte der mobilen Zellen je Spende auf: Im Sommer lag der Durchschnitt bei 61 Prozent, im Frühjahr dagegen bei 62,5 Prozent.