Spiegeltherapie ja oder nein? MRT ermittelt, ob ein Schlaganfall so behandelt werden kann

Von Cornelia Scherpe
23. März 2012

Bei der sogenannten Spiegeltherapie handelt es sich um eine Reha-Maßnahme, die manchen Menschen nach einem Schlaganfall sehr helfen kann. Die beeinträchtigte Körperseite kann trainiert werden, indem ein Spiegel die gesunde Hand für das eigene Auge sichtbar macht.

Indem man dann die Bewegung im Spiegel wahrnimmt, glaubt das Gehirn, man bewege auch die gelähmte Seite völlig normal. Das kann die defekter Hirnseite stimulieren und so zu einem Erfolg führen, jedoch profitiert nicht jeder Patient gleich gut davon. Ob eine Spiegeltherapie sinnvoll ist oder nicht, können Mediziner nun vorher bestimmen und müssen keine Zeit mit einem Versuch verschwenden. Dafür muss lediglich ein MRT vom Hirn des Betroffenen angefertigt werden.

Zumindest kommt eine erste Studie mit 30 Probanden zu diesem Schluss. Sie alle hatten jüngst einen Schlaganfall erlitten. Nun fertigte man ein strukturelles MRT ihres Hirns an. Nur wenn ein Patient gewisse Faserbahnen aufwies, wirkte eine später durchgeführte Spiegeltherapie auch. Bei wem diese Faserbahnen fehlten, der konnte trotz intensiver Bemühungen keine Therapieerfolge mit dem Spiegel erzielen. Bei wem der Schlaganfall also auch diese Bahnen beschädigt hat, der benötigt eine andere Behandlung.