Sprachenlernen beeinflusst auch die Wahrnehmung von Farben

Von Ralph Bauer
17. März 2011

Wer Sprachen lernt, für den ändert sich ein kleines bisschen die Weltsicht. Britischer Forscher haben nun ermittelt, dass mit dem Erwerb einer Fremdsprache sich die Art und Weise ändert wie Menschen Farben empfinden. Konkret beziehen sich die Erkenntnisse auf die japanische Sprache, welche viele eigene Begriffe für hell- und dunkelblaue Töne hat. Dagegen findet sich im Englischen und auch Deutschen lediglich eine Beschreibung als Farbton.

Lernen nun Japaner englisch, so der Befund der Forscher von der Universität Newcastle, dann sind sie anschließend nicht mehr in der Lage, so viele Abstufungen von Blau zu erkennen wie Landsleute, welche nur ihre Muttersprache beherrschen. Je öfter sie die Zweitsprache nutzten, desto stärker sei dieses Phänomen feststellbar. Die Sprachwissenschaftler folgern daraus, dass mit einer neuen Sprache nicht nur die Grammatik und der Wortschatz gelernt werden, sondern damit auch eine andere Weltsicht verbunden ist. Sprache, Bewusstsein und Kultur seien offenbar "untrennbar miteinander verbunden".