Sprachfähigkeit im Kindergarten: Ein Drittel der Kinder hat bedenkliche Defizite

Von Cornelia Scherpe
13. März 2014

Die Menschheit kennt sehr viele Sprachen, doch diese haben alle etwas gemeinsam: Durch Sprache verständigen sich die Menschen, vermitteln Wissen und bilden Kulturen.

Rasante Sprachentwicklung und Wachsen des Sprachschatzes von Kleinkindern

Bereits Kleinkinder beginnen von ihren Eltern die ersten Wörter zu lernen und erweitern spätestens im Kindergarten ihren Sprachschatz in wahnsinniger Geschwindigkeit. Wörter müssen zu Sätzen werden, die unterschiedliche Wirkung der Wortwahl wird erkannt und die Kinder testen ihre Sprachkompetenz unter Gleichaltrigen und Erwachsenen. Gleichzeitig wächst durch die Sprache das Verständnis über die Welt. Kinder verstehen beispielsweise, dass "Hund" und "Katze" zur Gruppe der "Tiere" gehören.

Diese Gesamtheit der Sprachkompetenz war Teil einer wissenschaftlichen Studie zum Stand der Kindergartenkinder in Deutschland und das Ergebnis lässt Freude und Bedenken zugleich aufkommen.

Ergebnisse der Beobachtung des Sprachgedächtnisses von Kindern

Man hatte Ende 2013 insgesamt 290 Kinder in kleineren Testsituationen untersucht. Das jüngste Kind war drei Jahre und das älteste sechs Jahre alt. Alle wurden zum einen auf ihr Sprachverständnis und zum anderen auf ihre eigene Artikulation hin untersucht. Außerdem beobachtete man das Sprachgedächtnis der Kinder.

Zunächst ist sehr positiv zu erwähnen, dass immerhin zwei Drittel der Jungen und Mädchen im Vorschulalter einen angemessenen Entwicklungsstand besitzen. Ihr Wortschatz ist dem Alter entsprechend und sie können sich anderen Menschen verständlich mitteilen. Die übrigen 26 Prozent machten den Forschern jedoch Sorgen.

Zweisprachigkeit behindert die Sprachentwicklung nicht

Die Kinder zeigen Auffälligkeiten, die in die Hände eines Logopäden gehören. Im Vergleich zu Vorjahren hat sich die Zahl der Defizite zwar nicht vergrößert, doch eine wirkliche Verbesserung ist auch nicht in Sicht.

Die Defizite hatten allerdings nichts damit zu tun, ob das Kind ein- oder mehrsprachig durch das Elternhaus aufwuchs. Bilingualität bremst die Entwicklung der Sprache also nicht aus, wie manche Kritiker oft zu bedenken geben.