Sprachwissenschaftler zeigen, dass Partner die Sprech- und Schreibweise des Anderen übernehmen

Von Cornelia Scherpe
7. Oktober 2010

Wenn zwei Menschen eine innige Bindung haben, so beginnen sie die Sprech- und Schreibweise des Partners zu imitieren. Zu diesem Ergebnis kommen Sprachwissenschaftler aus Amerika. Egal ob im Gespräch, oder während eines schriftlichen Austausches, es treten plötzlich sprachliche Parallelen auf, die vorher nicht zu finden waren.

Warum der Sprachgebrauch nachgeahmt wird, das wissen die Betroffenen selbst nicht, denn der Vorgang läuft automatisch ab. Ganz unbewusst entfremdet sich der Sprachgebrauch auch wieder, wenn man in einer Streitphase ist. Offenbar imitiert man den Gegenüber nur, wenn man verbunden ist.

Und wie genau lässt sich das Phänomen erklären? Sprache ist ein sehr soziales Phänomen, über das Menschen Verbindungen knüpfen. Daher drücken wir auch über Sprache aus, wie nah oder fern wir uns dem Gegenüber fühlen. Gerade bei sehr starken positiven Verbindungen geht es so weit, dass es zu einer Imitation der Sprache des Anderen kommt, da man vollkommene Gleichheit der Gedanken und Gefühle ausdrücken will.