"Sprechen hilft" - Kampagne gegen Missbrauch half bisher 8000 Betroffenen

Von Laura Busch
30. November 2010

Die Kampagne "Sprechen hilft" von der "Anlaufstelle der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs" ist offenbar ein großer Erfolg.

Christine Bergmann, die Missbrauchsbeauftragte der Anlaufstelle präsentierte in Berlin eine erste Bilanz, nach der sich weit über 8000 Menschen bisher dort gemeldet haben. Die Kampagne startete im September 2010. Betroffene meldeten sich per Brief oder Telefon. Viele von ihnen waren weiblich und jüngeren Alters.

Erste Auswertungen ergaben, dass 16,1 Prozent der Opfer einen Missbrauch erlebt hatten. Knapp 70 Prozent warten mehrfach missbraucht worden. 14,1 Prozent gaben an, einem dauernden Missbrauch ausgesetzt gewesen zu sein. 97 Prozent erklärten zusätzlich, zum Zeitpunkt der Tat in der katholischen Kirche Mitglied gewesen zu sein. 12 Prozent waren zwischenzeitlich ausgetreten. Die meisten haben vorher nie über ihren Missbrauch gesprochen, weil die Scham zu groß gewesen sei.