Spülen, Bügeln, Müll rausbringen: Konfliktfaktor Haushalt

Lassen Sie den Streit um Haushaltsfragen nicht zur Belastungsprobe für Ihre Beziehung werden

Von Katharina Cichosch
23. März 2015

An Haushaltsfragen sollen schon die besten Beziehungen zerbrochen sein. Wer einmal erlebt hat, mit welcher Inbrust man sich über

streiten kann, der zweifelt diese Behauptung nicht so schnell an.

In jedem Fall birgt der gemeinsame Haushalt jede Menge Konfliktpotential. Beziehungsexperten wie zum Beispiel Paartherapeuten empfehlen daher, das Minenfeld ganz bewusst zu entschärfen - zum Beispiel so:

Lassen Sie den Haushalt nicht über die Liebe gewinnen!

Konflikte sind gut und wichtig. Wenn sie aber quasi zum Selbstläufer werden, dann läuft wirklich etwas schief. Deshalb: Wenn's wieder hoch her geht bei der Frage, wer nun abwäscht oder den Müll runter bringt, atmen Sie erst einmal tief durch.

Gewinnen Sie Abstand zum Konflikt - und überlegen Sie sich dann, ob dieses so banale Thema wirklich einen Streit wert ist. Oft werden über das Thema Haushalt nämlich Konflikte und Verletzungen ausgetragen, die viel tiefer liegen.

Wenn Sie solch unbearbeitete Themen entdecken: Sprechen Sie sie in einer ruhigen Minute an, zum Beispiel so: "Ich habe irgendwie den Eindruck, wenn wir uns übers Staubsaugen streiten, dann geht es eigentlich darum, dass ich mich oft ungeliebt/ungerecht behandelt/übervorteilt fühle(...)." Versuchen Sie, Ihre Eindrücke ohne Vorwürfe vorzutragen, sondern erst einmal als Feststellung.

Und schließlich: Lachen Sie auch mal! Seien Sie nicht zu streng zu sich selbst - dann werden Sie auch von Ihrem Partner nicht verlangen, dass er die Wohnung stets blitzeblank zu halten hat. Denn er ist in erster Linie ein Mensch wie Sie und kein Putzdienstleister.

Das ewige Problem: Wer macht wieviel?

Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Gerade Frauen haben oft den Eindruck, dass sie sehr viel mehr zum Haushalt beisteuern als ihr Partner. Was mitunter auch stimmen mag. Allerdings sollte niemand dem anderen zum Vorwurf machen, dass er bestimmte Dinge vielleicht nicht so schnell sieht oder als störend empfindet wie der/die andere.

Deshalb: Statt sich gegenseitig vorzurechnen, wer wieviel geleistet hat, erstellen Sie doch einmal eine ganz andere Liste! In die kommen Ihre Vorlieben in puncto Haushalt und schließlich auch die Tätigkeiten, die Sie quasi "automatisch" übernehmen, weil sie ihnen liegen.

Auf diese Weise sehen Sie, was der andere leistet und was er vielleicht gern leisten würde - eine deutliche Alternative zum ewigen "Heute spüle ich, morgen musst du!" Und ja, auch

sollten Sie als "Leistung" anerkennen. Wenn die Aufgaben trotzdem unfair verteilt sind, muss natürlich jeder Kompromisse machen - und auch einmal solche übernehmen, die nicht zu seinen Favoriten zählen.

Wenn beide nur gefrustet sind von den anfallenden Aufgaben, dann sollten Sie über Unterstützung nachdenken: Eine Putz- bzw. Haushaltshilfe ist gar nicht teuer und kann schon mit wenigen Stunden pro Woche jede Menge Entlastung bringen. Wichtig: Eine Anmeldung als Mini-Jobberin oder die Ausstellung einer ordentlichen Rechnung. Alternativ können Sie auch direkt über Online-Dienste buchen, die sich um die Abwicklung aller Formalitäten kümmern.