Staatliche Neuverschuldung in Spanien steigt weiter: Ende des Sparkurses in der EU?

Von Ingo Krüger
23. April 2013

Die Neuverschuldung in Spanien steigt weiter. Das Defizit betrug 2012 10,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat bekanntgab. Bei der EU-Kommission gibt es daher Überlegungen, dem Land mehr Zeit zu gewähren, um seine Neuverschuldung wieder in die Nähe der Obergrenze von drei Prozent zu bringen. Andernfalls müsste Spanien neue Sparprogramme starten, die die Konjunktur jedoch weiter schwächen dürften.

Daher würde der Regierung von Ministerpräsident Rajoy eine Absenkung der Defizitziele für die nächsten Jahre entgegenkommen. Es soll einen besseren Ausgleich zwischen der Defizitsenkung und wirtschaftlichem Wachstum geben, erklärte Wirtschaftsminister de Guindos. Experten werten dies als Hinweis, dass der rigide Sparkurs in der EU abgeschwächt werden könnte.

Es gehe mit der spanischen Wirtschaft langsam wieder bergauf, teilte de Guindos mit. Im kommenden Jahr solle es sogar wieder ein leichtes Wachstum geben.