Stadt Bremen droht ihrer privaten Jacobs University den Geldhahn zuzudrehen

Von Melanie Ruch
23. Januar 2014

Die private Jacobs University in Bremen bietet ihren Studenten eine erstklassige Ausbildung. Auf einen Professor kommen dort im Schnitt gerade einmal zehn Studenten, doch leisten kann sich das die Uni eigentlich nicht.

Zuschüsse gleichen hohe Verluste nicht aus

Seit die private Hochschule vor gut 15 Jahren eröffnete, wurde sie mit insgesamt rund 23 Millionen Euro von der Stadt Bremen sowie mit 200 Millionen Euro von der Jacobs Foundation, der Stiftung der gleichnamigen Kaffeerösterei, finanziert.

Ohne diese Zuschüsse hätte die Uni längst dicht machen müssen, denn verdienen tut die Uni an ihren Studenten kaum etwas. Zwar sind die Kosten für ein Studium an der privaten Uni im Vergleich zu denen an staatlichen Universitäten sehr hoch, doch die meisten Studenten, die dort studieren, haben ein Stipendium. Im Jahr 2012 machte die Jacobs University dadurch einen Verlust von stolzen 21 Millionen Euro.

Bremer Senat verlangt Betrieb ohne öffentliche Mittel

Weil die Stadt Bremen das nicht länger hinnehmen will, hat die Stadt mit ihrer Hochschule einen Konsolidierungsvertrag geschlossen. Die Stadt hat der Uni bis einschließlich 2017 Finanzierungshilfen von drei Millionen Euro jährlich zugesagt. Im Gegenzug muss die Uni aber bis Ende Januar einen Haushaltsplan vorlegen, der aufzeigt, wie sich die Uni in Zukunft ohne öffentliche Mittel finanzieren wird. Kann die Uni bis Ende des Monats keine konkreten Finanzierungspläne vorlegen, wird die Stadt Bremen ihre Finanzierungshilfe womöglich zurückziehen, was das Ende der privaten Hochschule bedeuten könnte.