Stalking-Opfern fordern mehr Schutz - Anlass zur Diskussion gibt der aktuelle Fall in Ingolstadt

Von Heidi Albrecht
21. August 2013

Es waren neun unendlich, quälende Stunden für die Opfer der Geiselnahme im Ingolstädter Rathaus. Der 24-Jährige Täter war als Stalker bereits bekannt und nun schlägt der Verband Deutsche Stalking-Opferhilfe Alarm: Die Gesetze seien einfach viel zu lasch! Leider muss immer wieder erst etwas ganz schlimmes passieren, ehe etwas unternommen wird. So die Vorsitzende des Vereins, Erika Schindecker.

Die Gesetze müssten unbedingt verschärft werden, damit Stalker endlich davon abgehalten werden, ihre Opfer zu bedrohen. Allein in Deutschland gibt es jährlich rund 600.000 bis 800.000 solcher Fälle. Das sei wirklich alarmierend. Unterstützt wird der Verein von der Bayerischen Justizministerin Beate Merk.

Am Montag Morgen hatte der 24-Jährige Stalker im Rathaus drei Menschen als Geiseln genommen. Ein Spezialeinsatzkommando beendete das Drama, in dem es dem Täter in das Bein und die Schulter schoss. Der Mann gilt als psychisch krank und wird mit Sicherheit in eine Psychiatrie eingewiesen. Der Stalker war bereits vorbestraft.