Stalking - was treibt die Täter an und welchen Schutz bieten Gesetze?

Von Dörte Rösler
12. September 2013

Wenn aus Liebe Wahn wird - solche Formulierungen erwecken den Eindruck, dass Stalker romantische Gefühle für ihre Opfer hegen. Das Gegenteil ist der Fall: Beim Stalking geht es um Macht und Kontrolle. Daher sind die meisten Opfer auch Frauen, deren Ex-Partner oder Verehrer die Zuneigung mit Gewalt erzwingen wollen.

In Deutschland steht "unbefugtes Nachstellen" seit 2007 gesetzlich unter Strafe. Je nach Schädigung des Opfers muss der Täter bis zu zehn Jahre ins Gefängnis. Rund 25.000 Fälle sind 2012 von der Kriminalstatistik erfasst - eine leichte Abwärtstendenz gegenüber den Vorjahren.

Fälle wie die Geiselnahme in Ingolstadt lassen jedoch Rufe nach schärferen Gesetzen laut werden. Die Justizministerin lehnt das ab. Ihr Argument: Höhere Strafen wirken weniger abschreckend als das Risiko erwischt zu werden.

In diesem Sinne hat auch die EU neue Schutzmaßnahmen beschlossen. Ab 2015 stehen Stalker international verstärkt unter Beobachtung. Opfer, die innerhalb Europas umziehen, genießen automatisch den Schutz der dortigen Behörden.

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