Stasi überwachte Dynamo-Dresden-Fans
Die Staatssicherheit der DDR hat Anhänger von Dynamo Dresden laut dem Historiker Kai Schurigin in den 1980er Jahren systematisch überwacht. Der Dresdner Historiker hat für seine Masterarbeit, deren Ergebnisse er kürzlich im Dresdner Stadtarchiv vorstellte, zahlreiche Unterlagen gesichtet und mehrere Zeitzeugen befragt.
Demnach haben die staatlichen Organe der DDR Anfang der 1980er Jahre mit der Überwachung begonnen, nachdem es rund um die Stadien vermehrt zu Ausschreitungen gekommen war. Fanclubs standen seitdem unter scharfer Beobachtung, ein geheimer Mitarbeiter der Stasi gab als Fanbetreuer verdeckt Informationen an die Behörde weiter.
Die Repressionen und Überwachungsmaßnahmen des Staates waren allerdings kein geeignetes Mittel, um Gewaltausbrüche der Fans zu verhindern, im Gegenteil. Das Bild der Dynamo-Fans wandelte sich im Laufe der Überwachung. Bezeichnete das Ministerium für Staatssicherheit die Dresdner Fußballfans zu Beginn des Jahrzehnts noch als relativ zurückhaltend, so beschrieb sie die Behörde 1988 in den Akten als Gefahr für die öffentliche Ordnung.