Statistiken beweisen: Vorurteile über ALG-II Empfänger ungerechtfertigt

Von Thorsten Hoborn
27. August 2010

Über Hartz-IV Empfänger kursieren zahlreiche Vorurteile, doch die meisten von ihnen werden von der Gesellschaft zu Unrecht erhoben. Neuste Untersuchungen und Umfragen haben ergeben, dass sich über die Hälfte aller ALG-II Empfänger aktiv und engagiert um eine Arbeitsstelle bemüht, Fortbildungen absolviert, 400-Euro Jobs jeglicher Art ausübt oder in sozialen Bereichen vorübergehend bei der Kinder- und Altenbetreuung mitarbeitet. Jeder zweite Arbeitslose in Deutschland ist armutsgefährdet, es liegt demnach nicht an mangelnder Motivation, sondern an mangelnden Arbeitsplätzen. Alleinerziehende Mütter und Migranten haben zudem ein besonders schweres Los.

Aus Altersgründen oder schweren psychischen oder körperlichen Erkrankungen, sind nur 60 Prozent der 6,4 Millionen Hartz-IV Empfänger überhaupt in der Lage, eine Arbeit auszuüben. Doch neben den tatsächlichen Fakten, werden von der Gesellschaft ebenso oft die Bemühungen der Menschen um einen Arbeitsplatz ausgeblendet. Wer Arbeit hat, fühlt sich zugehörig. Kein Wunder, dass mittlerweile jedem siebten Arbeitslosengeldempfänger ärztlich Antidepressiva verordnet wurde.