Umparken im Kopf: Hirnstimulation kann Vorurteile schwinden lassen

Die Rolle des präfrontalen Cortexes bei der Behandlung von Vorurteilen durch Stromstöße

Von Nicole Freialdenhoven
15. Mai 2015

Bei vielen Menschen sind Vorurteile über "andersartige" Menschen fest verwurzelt. Auch wenn sie sich bemühen, können sie ihre Vorbehalte gegen beispielsweise dunkelhäutige Menschen, Muslime oder Homosexuelle einfach nicht ablegen.

Psychologinnen vom Leiden Institute of Brain and Cognition in den Niederlanden fanden nun heraus, dass sich ein vorurteilsbehaftetes Gehirn mit Hilfe leichter Stromstöße eher zum Umdenken bewegen lässt.

Studie zur Behandlung von Vorurteilen

Die Forscherinnen hatten Probanden in zwei Gruppen eingeteilt, die entweder eine leichte elektrische Hirnstimulation erhielt oder nur eine Scheinstimulation. Dabei sollten die Teilnehmer Namen und Eigenschaften bestimmten Gruppen von Menschen zuordnen.

Bei den Teilnehmern, die tatsächlich eine Hirnstimulation erhielten, zeigten sich deutlich weniger rassistische Vorurteile als bei den anderen Probanden. Im Allgemeinen tendierten sie dazu, der eigenen Gruppe eher positivere Eigenschaften zuzuordnen als Gruppen mit unterschiedlichem Aussehen.

Der Einfluss des präfrontalen Cortexes

Vermutlich spielt dabei der präfrontale Cortex im Gehirn eine Rolle, der soziale Denkmuster beeinflusst. Wird ihm mit leichten Stromstößen auf die Sprünge geholfen, lösen sich rassistische Vorurteile möglicherweise in Luft auf.