Statussymbol Axt: Schon die Steinzeitmenschen kannten eine soziale Hackordnung

Von Nicole Freialdenhoven
31. Mai 2012

Wer meint, dass die Jagd nach Statussymbolen ein modernes Phänomen ist, irrt sich: Schon in der Steinzeit wurde der soziale Status innerhalb einer Gruppe dadurch bestimmt, wer die größte Axt besaß. Diese These beschreibt zumindest der Prähistoriker Alexander Bentley von der University of Bristol.

Bentley und seine Kollegen untersuchten über 300 Skelette aus dem Neolithikum an verschiedenen Orten Europas und ihre Grabbeigaben. Dabei kamen sie zu der Erkenntnis, dass die Menschen, denen eine große Axt mit ins Grab gegeben wurde, eher sesshaft waren und wohl über bessere Böden und Jagdgründe verfügten, während die Menschen, die keine Axt besaßen, von Ort zu Ort weiterzogen und immer wieder neue Arbeit finden mussten.

Die Analyse der Skelette ergab außerdem, dass nur die Männer dauerhaft sesshaft waren, während die Frauen nach ihrer Hochzeit an die Wohnsitze ihrer Männer weiterzogen. Die Forscher erhoffen sich aus ihren Analysen neue Erkenntnisse über die großen Wanderungsbewegungen der Steinzeitmenschen in Europa.