Steak oder Salatteller: Ernährung ist eine Frage der Erziehung

Von Thorsten Hoborn
28. Juni 2010

Typisches Restaurant-Szenario: Sie bestellt einen kleinen, gemischten Salat, er ein fettes Schnitzel. Frauen essen deutlich häufiger Obst und Gemüse als Männer, doch wurde ihnen dieses Ernährungverhalten keinesfalls mit in die Wiege gelegt. Es ist alles eine Frage von Erziehung, Konditionierung und erlernter Verhaltensmuster im Sozialisationsprozess. Das gesellschaftliche Umfeld prägt also ebenso das Essverhalten von Kindern, wie die finanzielle Lage der Eltern.

Fleisch wird immernoch mit Kraft und Stärke assoziiert, weshalb Männer den Verzehr von Fleisch einem Obstteller häufig vorziehen. Das vermeintlich "schwache" Frauengeschlecht ernährt sich lieber leicht und weniger belastend und stellt sich daher freiwillig der Herausforderung, riesige Salatblätter komprimiert auf einer Gabel unterzubringen. Früher galt Fleisch als besonderes und teures Nahrungsmittel. Frauen überließen ihren arbeitenden Männern daher oft ihre Ration, ein Rollenverhalten, was sich bewährte und das Ernährungsverhalten formte.