Stents zur Prävention? Einer Stenose in der Nierenarterie kann so nicht vorgebeugt werden
In der Medizin wird heutzutage sehr oft mit den sogenannten "Stents" gearbeitet. Das sind künstliche Gefäßstützen, die in einer Operation direkt in das betreffende Blutgefäß eingeführt werden und dort die Gefäßwände offen halten sollen. So soll sich also ein Verschluss verhindern lassen.
Auch bei der sogenannten Nierenarterien-Stenose wird oft auf Stents gesetzt. Die Niere wird unter anderem von der Arterie "Arteria renalis" mit Blut versorgt und bei einer Stenose ist dieses Gefäß verengt.
Behandlung der Studienpatienten
Nun hat sich eine Studie näher angesehen, ob man bei einer solchen Verengung die Stents auch zur Vorbeugung schlimmerer Ereignisse nehmen kann. Die erhoffte Prävention blieb jedoch aus.
Insgesamt hatten an der Studie 947 Menschen teilgenommen. Bei allen war durch einen Facharzt diagnostiziert worden, dass eine Nierenarterien-Stenose vorliegt. Gut die Hälfte wurde mit Medikamenten entsprechend der Standardtherapie versorgt.
Die übrigen 467 Patienten erhielten zwar auch diese Medikamente, doch zusätzlich setzten die Ärzte in einer Operation einen Stent in die Nierenarterie. Nun wurde der gesundheitliche Wertegang aller Probanden für 3 Jahre und sechs Monate verfolgt.
Auswertung der Studie zeigt keine präventive Wirkung von Stents
Man erhob vor allen Dingen, bei welchen Patienten es trotz Therapie zu Problemen wie einem Herzinfarkt oder Niereninsuffizienz kam. Auch Todesfälle, Schlaganfälle und schwerwiegende Nierenleiden wurden in die Statistik aufgenommen.
Am Ende war es bei den Stent-Patienten in 35,1 Prozent der Fälle zu einem solchen negativen Ereignis gekommen. In der Kontrollgruppe lag die Quote mit 35,8 Prozent aber nur so geringfügig darüber, dass dies nicht ins Gewicht fällt.
Stents haben demnach für Patienten mit einer Nierenarterien-Stenose keinen präventiven Vorteil. Da bei jeder OP zudem diverse Risiken im Raums stehen, ist vom Einsatz eher abzuraten.