Stoffwechsel der Frau sorgt für kurze Schwangerschaftszeit

Von Alexander Kirschbaum
9. Januar 2013

Die menschliche Schwangerschaft ist mit neun Monaten relativ kurz. Affenbabys etwa sind kurz nach ihrer Geburt viel weiter entwickelt als menschliche Babys, denen es noch an vielem mangelt.

Amerikanische Forscher haben jetzt eine neue Theorie aufgestellt, die die frühe Geburt bei Menschen erklärt.

Bisher sind Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die kurze Schwangerschaftszeit auf evolutionäre Gründe zurückzuführen sei. Demnach hat die Entwicklung des aufrechten Gangs bei Menschen eine Verkleinerung des Beckens zur Folge gehabt, wodurch sich der Geburtsvorgang für die Frau verkomplizierte. Gleichzeitig wuchs das Gehirn immer mehr, sodass es immer schwieriger durch das Mutterbecken passte. Die kurze Schwangerschaft sei nach bisherigen Annahmen daher eine Antwort auf diese Herausforderungen.

Amerikanische Wissenschaftler sehen das nun anders. Das Weibliche Becken sei von der Evolution durchaus für das Kinderkriegen und die Fortbewegung ausgelegt. Die kurze Schwangerschaftsphase liegt laut den Forschern vielmehr in dem Stoffwechsel der Frau begründet. Dieser wäre nach einer gewissen Zeit nicht mehr in der Lage genügend Energie für die Schwangere und das Kind bereit zu stellen.

Der Organismus von Schwangeren verbraucht immer mehr Energie, je länger die Schwangerschaft dauert. Der Stoffwechsel der Frau hat aber eine begrenzte Kapazität, nach neun Monaten wird es höchste Zeit für die Geburt. Eine längere Schwangerschaft würde Mutter und Fötus in eine lebensbedrohliche Situation bringen.