Stoffwechseläquivalent MET bei übergewichtigen Patienten fehlerhaft

Von Ingo Krüger
12. Februar 2014

Jede körperliche Leistung benötigt Energie. Sie ist als Stoffwechseläquivalent bekannt und wird in METs ("Metabolic Equivalent") gemessen.

Metabolic Equivalent

Der als allgemein angesehene Normalwert von einem MET beträgt im Ruhezustand 3,5 Milliliter Sauerstoff pro Minute und Kilogramm Körpergewicht. Zwei METs entsprechen also dem doppelten Ruhewert. Fahrradfahren mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h erreicht sieben METs, Aerobic zwischen sechs bis neun und Schwimmen zwischen vier und acht METs.

So lässt sich auch die körperliche Fitness eines Menschen einschätzen. Wer schon mit etwa vier METs überfordert ist, besitzt nach einer Operation ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen.

Brechnung

Bei der Berechnung wird davon ausgegangen, dass alle Menschen denselben Grundverbrauch haben. Dies ist nach Meinung Schweizer Wissenschaftler jedoch falsch. Muskelmasse setze viel Sauerstoff in Energie um, Fettgewebe dagegen eher wenig.

Der Umsatz von Profisportlern liege folglich über dem Standardwert von 3,5 Milliliter Sauerstoff pro Minute und Kilogramm Körpergewicht. Mit zunehmenden Body-Mass-Index reduziere sich der MET im Ruhezustand.

Mit einer von ihnen entwickelten Tabelle, die MET-Werte mit dem Body-Mass-Index verbindet, wollen die Forscher Ärzten und Physiotherapeuten bei der Behandlung von Patienten helfen.

Der Standardwert unterschätze die Intensität von körperlichen Aktivitäten sowie die Leistungsfähigkeit des Herz-Lungen-Systems bei übergewichtigen Menschen.