Strategie gegen COPD und Lungenentzündung - der Naturstoff Ectoin soll gegen die Entzündung helfen

Von Cornelia Scherpe
27. Februar 2013

COPD, also die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, ist bisher noch nicht heilbar. Man kann die Betroffenen nur durch intensive Therapie möglichst stabil halten und so ihre Lebensqualität sichern. Allerdings ist ein Voranschreiten oft nicht aufzuhalten, sodass am Ende nur noch ein Leben durch Sauerstoffvergabe ermöglicht werden kann.

Forscher machen nun jedoch Schlagzeilen. Sie wollen mit einem Naturstoff der Entzündung richtig zu Leibe rücken. Im Zentrum ihrer Untersuchungen steht Ectoin. Dieser Stoff kann aus Bakterien gewonnen werden und hat den deutschen Wissenschaftlern zufolge echtes Potenzial.

In ersten Untersuchungen fanden sie bereits heraus, dass der Naturstoff dazu in der Lage ist, Staubpartikel von der Lunge fernzuhalten und so die Gesundheit zu bewahren. Er kann allerdings noch mehr, wie nun deutlich wurde. Er ist auch für Patienten mit einer bestehenden Lungenentzündung interessant. Ectoin schafft es, vorhandene Entzündungsherde zu beseitigen und damit Kranke auf den Weg der Genesung zu bringen.

Die Bakterien, denen man Ectoin entnahm, siedeln an extremen Orten, sodass sie ungünstigen Bedingungen trotzen müssen. Das hat sie zu Überlebenskünstlern gemacht. Im Modell kann Ectoin bewirken, dass die Membranen von entzündeten Zellen verstärkt werden und so besser gegen die schädlichen Prozesse ankommt. Am Ende klingen diese Entzündungsprozesse dann ab und die Zelle bleibt dank starker Membran dennoch in Takt.

Bisher ist dieser Nachweis allerdings nur im Modell gelungen. Versuche mit Tieren stehen als nächstes auf dem Plan. Die neue Therapie könnte vielen Menschen helfen, denn aktuell sind rund 64 Millionen Menschen auf der ganzen Welt von der COPD betroffen.