Streifengänse bevorzugen den Tiefflug

Von Ingo Krüger
5. November 2012

Streifengänse, eine in Zentral- und Südasien einheimische Art der Feldgänse, zählen zu den Zugvögeln. Auf ihrem Weg zwischen Winter- und Brutgebiet müssen viele von ihnen das Himalaja-Gebirge überqueren. Dabei sollen sie teilweise Flughöhen von mehr als 9000 Metern erreichen. Sogar beim Flug über den Mount Everest sollen sie schon gesichtet worden sein.

Nun haben britische Wissenschaftler das Bild der "Höhenflieger" korrigiert. So sollen Streifengänse, die sich im Herbst von ihren Brutgebieten zu ihren Winterquartieren in Indien nach Süden auf den Weg machen, nicht die Berggipfel des Himalayas überqueren, sondern durch die Täler des Gebirges fliegen. Dies fanden die Forscher heraus, nachdem sie 91 Streifengänse mit einem GPS-Sender ausgerüstet haben, um die Flugrouten der Vögel zu erforschen. Dabei entdeckten sie, dass die Gänse fast immer unterhalb von 5489 Metern unterwegs waren, einzelne Tiere aber durchaus eine Flughöhe von 7290 Metern erreichten.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Höhenluft die Urteilsfähigkeit der menschlichen Beobachter beeinflusst habe. So seien persönliche Berichte teilweise sehr spekulativ und wissenschaftlich nicht haltbar gewesen.