Stress in der Schwangerschaft - bei vielen Frauen vergrößert sich dabei der Mutterkuchen

Vergrößerte Plazenta durch Stress hat Einfluss auf Embryo - ob positiv oder negativ, ist unklar

Von Cornelia Scherpe
14. Januar 2011

Der Mutterkuchen, im Fachbereich "Plazenta" genannt, ist der Ort, an dem der Fötus während der Schwangerschaft lebt und sich entwickelt. Über den Mutterkuchen wird das Ungeborene mit Sauerstoff und allen wichtigen Nährstoffen versorgt.

Die Betrachtung von 75.000 Schwangeren zeigte nun, dass offenbar Stress einen großen Einfluss auf die Plazenta hat. Der Mutterkuchen vergrößert sich bei Frauen, die während der neun Monate einer Schwangerschaft vermehrt unter psychischen Stress stehen.

Ob positive oder negative Auswirkungen vorliegen, ist unklar

Die Forscher werteten die Daten aus und isolierten Stress als wesentlichen Faktor für die Größenveränderung. Allerdings lässt sich für sie aus den Daten nicht erkennen, ob diese Veränderung positiv oder negativ auf das Ungeborene wirkt.

Es wäre auch denkbar, dass es überhaupt keinen Einfluss auf die eigentliche Entwicklung des Kindes hat. Die Vergrößerung könnte das Kind aber möglicherweise auch vor dem Stress, den die Mutter erlebt, schützen. Die Vergrößerung wäre dann eine vom Körper der Mutter unbewusst herbeigeführte Schutzfunktion. Weitere Studien sollen diese und andere Möglichkeiten überprüfen.