Stromschlag aus dem Himmel: wenn der Mensch vom Blitz getroffen wird

Von Dörte Rösler
20. März 2014

Bei Unwetter baut sich in der Atmosphäre elektrische Spannung auf - allein in Deutschland entlädt sich diese mit rund 750.000 Blitzen pro Jahr.

Höchste Blitzopferzahl im Südwesten

Wie viele Menschen dabei getroffen werden, ist statistisch nicht erfasst. Es gibt jedoch jährlich drei bis sieben Tote durch Blitzschläge, Experten gehen daher von einer Gesamtzahl von 30 bis 70 Blitzopfern aus. Am größten ist das Risiko im Südwesten des Landes.

Wer die geballte Volt-Ladung überlebt, leidet oft noch Jahre unter den Folgen.

Spätfolgen auf den menschlichen Körper

Trifft der Blitz direkt auf den Körper, hinterlässt er auf seinem Weg in die Erde innere Verbrennungen und bringt das Herz aus dem Takt. Dringt der Stromschlag zuerst in den Kopf ein, sind meist Hirnschäden die Folge. Beim Abfließen wird zudem das Rückenmark geschädigt.

Schlägt der Blitz zunächst in den Boden oder einen nahen Gegenstand, hängen die Spätfolgen davon ab, welcher Teil des peripheren Nervensystems getroffen wurde. Besonders sensibel sind Bereiche mit dünnem Mark, in denen Reize für Temperatur oder Schmerzen weitergeleitet werden.

Hohe Temperaturentwicklung bei einem Blitzschlag

Aufgrund seiner salzigen Körperflüssigkeiten ist der Mensch ein guter Stromleiter. Ragt er beim Gewitter aus der Umgebung hervor, sendet er positive Ladung aus und zieht damit die negative Ladung von Blitzen an.

Mit einer Geschwindigkeit von 96.000 Kilometern pro Stunde und bis zu 100 Millionen Volt können Blitze dicke Wände zum Bersten bringen. Im nur wenige Zentimeter dicken Blitzkanal entstehen Temperaturen von 20.000 Grad Celsius.

Konsequenzen reichen von starken Schädigungen bis hin zum Tod

Wenn diese gebündelt auf einen menschlichen Körper treffen, sind die Überlebenschancen gering. Der Tod tritt durch Herzrhythmusstörungen ein. Auch Blutungen im Gehirn können tödlich verlaufen. Die meisten Blitze verästeln sich jedoch vor dem Auftreffen und führen zu Verletzungen wie Muskelkrämpfen, typischen Brennmarken auf der Haut oder vorübergehenden Lähmungen.